HITHER AND THITHER

Mit «Hither and Thither» wird erstmals eine Arbeit der Choreografin und Tänzerin Julia Koch in Berlin uraufgeführt. Davor waren ihre Tanzstücke unter anderem im Sant Adreu Teatre in Barcelona und dem Baryshnikov Arts Center in New York zu sehen. Exklusiv für das Stück komponiert der Isländer Hörður Már Bjarnason die Musik, der mit seinem Debütalbum «Haust» (M-Band) bereits als Islands Antwort auf James Blake gefeiert…

Mit «Hither and Thither» wird erstmals eine Arbeit der Choreografin und Tänzerin Julia Koch in Berlin uraufgeführt. Davor waren ihre Tanzstücke unter anderem im Sant Adreu Teatre in Barcelona und dem Baryshnikov Arts Center in New York zu sehen. Exklusiv für das Stück komponiert der Isländer Hörður Már Bjarnason die Musik, der mit seinem Debütalbum «Haust» (M-Band) bereits als Islands Antwort auf James Blake gefeiert wurde.

Man könnte „Hither and Thither“ (‚hierhin und dorthin‘) auch mit ‚Diesseits und Jenseits‘ übersetzen. Geht es doch in Julia Kochs aktuellem Tanzstück um die Frage, was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr sind? Aber es geht auch um unser Leben heute und die großen, zeitlosen Themen wie menschliche Beziehungen, Macht, Liebe, Schuld und prägende Ereignisse, die unsere Lebensbahn beeinflussen.

„Hither and Thither“ ist in ein Vorspiel (wie ein Divertissement der romantischen „opera lyrique“, mit einer Vorahnung auf das was passieren wird), einen ersten und zweiten Akt aufgeteilt. Der erste Akt beschäftigt sich mit Lebensgeschichten, die auf verschiedene Arten Situationen darstellen, in denen sich die Wahrnehmung der Protagonisten langsam verschiebt, bzw. ihr Schicksal eine tragische Wendung nimmt. Dabei gibt es Anlehnungen an literarische Figuren aus romantischem Stoff wie Faust und Gretchen, auch ballettgeschichtlich-romantische Charaktere wie Giselle und Albrecht. Darüber hinaus gibt es auch Personen aus dem Alltag, die mit tragischen Momenten und Grenzerfahrung wie bspw. einem Autounfall konfrontiert sind.

Im zweiten Akt tauchen dieselben Protagonisten in einer „jenseitigen“ Situation wieder auf, wobei sich sowohl ihre Körperlichkeit als auch ihre Geschichten und Zusammenhänge, ihre ganze Individualität, aus dem ersten Akt aufzulösen beginnen, beziehungsweise die Frage aufkommt, wie viel davon noch übrig geblieben ist.

Julia Koch bezeichnet ihr Tanzstück selbst als „Borderline- Stück“, das sich auch formal an den Grenzen bzw. übergängen zwischen klassisch-technischem und zeitgenössischem – im ersten Akt – und experimentellem Tanz – im zweiten Akt – bewegt. Dabei wird die Logik der romantischen Ballette neu interpretiert – die gewählte Aktaufteilung (Diesseitiger und Jenseitiger Akt) ist ein typisches Element des Balletts der Romantik. Dazu werden Elemente aus tribalen Tänzen aufgenommen, inspiriert von den Tänzen der Eingeborenen, die die großen Themen unseres Lebens wie Tod und Wiedergeburt traditionell einfach in Bewegung umsetzen. Auch Illusionen und Allusionen werden choreografisch entworfen. Inhalt und Form lösen sich immer weiter auf: So entsteht eine inhaltliche und formale Parallelität und Entwicklung im Laufe des Stückes.


Perfekt fügt die Musik von Hörður Már Bjarnason die einzelnen Teile zusammen und unterstützt die Dynamik und Atmosphärik der Choreografie. Seine Musik, die von vielen als atmosphärisch-ätherisch und träumerisch beschrieben wird, kombiniert 'nu-electronica' mit seinem Tenor-Gesang. Musikalisch beeinflusst sind seine Arbeiten vom House und R’nB bis zur arabischen und ost-europäischen Weltmusik.


Julia Koch studierte klassischen und zeitgenössischen Tanz in München, Nürnberg und Paris und arbeitete danach für zahlreiche Kompanien und Theater im In- und Ausland u. a. das Staatstheater Darmstadt, Tanzhaus NRW, die Tanzkompanie Robert Solomon, das Opernhaus in Barcelona, La Veronal Barcelona, die Compania Plan B Tarragona, Flamencos en routez und das Tanz -und Opern- festival „Castell de Perelada“. Von 2005-2010 studierte sie außer- dem Choreografie am Konservatorium von Barcelona und schloss ihr Diplom mit Bestnote ab. Seitdem hat sie bereits zwei abendfüllende Tanzstücke choreografiert und diese in Theatern und Festivals in Europa und den USA gezeigt.

CHOREOGRAFIE: Julia Maria Koch

MUSIK: Hörður Már Bjarnason

TANZ: Julian Bergonzini, Laura Garcia, Sofia Angelis, Yannick Neu, Erick Odriozola, Emmerich Schmollgruber, Julia Koch

LICHTDESIGN: Torsten Lippstock

SHOWINGS

29/4/15 um 19 Uhr
30/4/15 um 17 Uhr

RESERVATIONS

Admission is free. However, due to limited space we kindly ask you to make a reservation by writing us a quick email: reservations@juliamariakoch.com. We will get back to you as soon as possible. Thank you!